Rekordumsatz inmitten harter Preispolitik
Die Alibaba Group Holding und weitere E-Commerce-Unternehmen haben positive Umsatzzahlen aus ihren mittjährigen 618-Promotionaktionen veröffentlicht, was als Stimmungsbarometer für die Verbraucher in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gilt. Nur vier Stunden nach Beginn des Verkaufsereignisses auf den Plattformen Taobao und Tmall konnten 59 Marken ihre Bruttohandelswarenwerte (GMV) auf über 100 Millionen Yuan steigern, während 376 Produkte einen GMV von über 10 Millionen Yuan erreichten. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als große E-Commerce-Unternehmen in einer herausfordernden Wirtschaftslage auf die Veröffentlichung von GMV-Zahlen verzichteten, scheinen die Unternehmen diesmal nichts unversucht zu lassen, um Käufer anzulocken. E-Commerce-Größen wie Alibaba und JD.com sowie kleinere Player verzichten dabei auf die Vorverkaufszeit, stattdessen überschütten sie die Käufer bereits im Vorfeld des 18. Juni mit deutlichen Rabatten. Kleinere Unternehmen konnten ihren GMV bereits am ersten Verkaufstag im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.
Außerdem sind chinesische Unternehmen in verschiedenen Sektoren wie E-Commerce, Konsumentenelektronik und Elektrofahrzeuge in heftige Preiskriege verwickelt. Die AI-Branche hat ebenfalls starke Preisnachlässe erlebt, wobei führende Tech-Unternehmen nahezu kostenlose Zugänge zu ihren Modellen anbieten, um Kunden zu gewinnen. So hat ByteDance die Preise für sein Doubao-LLM auf 0,0008 Yuan pro 1.000 Tokens gesenkt – ein Schritt, der von Alibaba und Baidu prompt mit eigenen Preisreduzierungen beantwortet wurde. Massive Rabatte sind in China üblich, wo Unternehmen oft Preise senken, um Marktanteile zu eroben. Allerdings zeigte Apple kürzlich mit einer zweiten Preissenkung seiner iPhones in diesem Jahr, dass auch globale Akteure in diesen Preiswettkämpfen involviert sind, um ihren Platz gegen chinesische Hersteller zu verteidigen.
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