Biogen Inc., ein weltweit agierendes biopharmazeutisches Unternehmen, steht momentan im Fokus mehrerer Sammelklagen, die im Namen von Aktieninhabern eingereicht wurden. Investoren nehmen an, dass Biogen seine Anstrengungen hinsichtlich der Verbesserung von Transparenz sowie die Effektivität seiner Governance und Compliance deutlich überschätzt habe. Bereits erhoffte Umsätze blieben aus und Biogens MS-Produkte verzeichnen rückläufige Verkäufe aufgrund des Wettbewerbs durch generische Biosimilars. Zusätzlich sieht sich das Unternehmen mit dem Misserfolg seines Alzheimer-Medikaments Aduhelm konfrontiert. Die Sammelklagen reagieren auf die mutmaßliche Irreführung durch falsche oder missverständliche Aussagen bezüglich der Unternehmensführung und mehrerer seiner Produkte, einschließlich der Entwicklung und Zugänglichkeit des Alzheimer-Medikaments Leqembi.
Vorwürfe und Rechtsfolgen
Die Vorwürfe gegen Biogen beziehen sich auf unlautere oder gar illegale Geschäftspraktiken in mehreren Ländern sowie auf ungenügende Compliance-Kontrollen im Zusammenhang mit diesen Operationen. Erschwerend kam hinzu, dass Biogen eine Strafe in Höhe von 900 Millionen Dollar akzeptieren musste, um Behauptungen beizulegen, wonach unrechtmäßige Zahlungen an Ärzte vorgenommen wurden, damit diese Biogens MS-Medikamente verschreiben. Der Vorwurf des Vergleichs lautet, das Unternehmen habe Kickbacks gezahlt, um Ärzte zur Verschreibung von Medikamenten zu bewegen. Der Aktienkurs sank signifikant nach der Veröffentlichung diverser Nachrichten, darunter die Einstellung der Entwicklung von Aduhelm und einer Subpoena-Anfrage des Justizministeriums bezüglich der Geschäftstätigkeiten in mehreren ausländischen Ländern. Daraufhin stellten verschiedene Anwaltskanzleien Klagen im Namen der Aktionäre auf, um mögliche gesetzwidrige Praktiken zu ahnden und entstandene Verluste möglicherweise zurückgewinnen zu können.
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