Chevron, einer der weltweit größten Energiekonzerne nach Marktwert, steht kurz davor, seine verbleibenden Öl- und Gasaktiva in der Nordsee zu verkaufen und verlässt damit nach mehr fünf Jahrzehnten diese Region. Dieser Schritt, dessen Verkaufsverfahren im Juni formell beginnen soll, könnte dem Unternehmen bis zu einer Milliarde US-Dollar einbringen. Im Zuge des geplanten Verkaufs würden Anteile von 19,4 % am Clair-Ölfeld westlich der Shetlandinseln aufgegeben, wo gegenwärtig etwa 120.000 Barrel pro Tag gefördert werden. Dazu gehören auch Interessen am Sullom-Voe-Ölterminal auf den Shetlandinseln sowie beteiligte Pipeline-Systeme wie Ninian und SIRGE. Chevron hat erklärt, Kontrolle über das Kapital sowohl in traditionellen als auch in neuen Energiesektoren zu halten, und führt im Zuge dessen regelmäßig Überprüfungen seines globalen Portfolios durch. Diese neueste Veräußerung folgt dem Trend des Unternehmens, sich von älteren Anlagen zu trennen und sich auf kostengünstigere neue Projekte zu konzentrieren.
Seit Über 55 Jahren in Betrieb
Die Ankündigung des Verkaufs steht im Zusammenhang mit Chevrons Vorbereitung auf eine 53 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme eines Rivalen und fügt sich in eine Reihe von Divestitionen ein, die weltweit bis zu 15 Milliarden US-Dollar einbringen sollen. Während die britische Nordsee schon seit den 1970er Jahren eine Pionierin der Tiefsee-Ölförderung war, nimmt die Produktion stetig ab; von einem Höhepunkt von etwa 4,5 Millionen Barrel öläquivalent pro Tag in den späten 1990ern auf rund 1,2 Millionen in 2023. Andere Major-Ölunternehmen haben seit den 2000ern ebenfalls Vermögenswerte in diesem Becken verkauft. Während dieser veräußerungsprozess laut Chevron voraussichtlich mehrere Monate dauern wird, soll er nicht die Operationen des internationalen Hauptsitzes in London oder das Technologiezentrum in Aberdeen beeinträchtigen.
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